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Fellfarben

Rehkitzfarbene Basenji

Basisfarben

Als Basisfarbe wird beim Basenji die Fellfarbe bezeichnet, die nicht weiß ist.

An den folgenden drei Genorten (Locus) befinden sich die entscheidenden Erbinformationen:

Genort verantwortlich für
Locus A Aguti-Serie
Locus B Schwarz-Serie
Locus E Schwarz-Ausdehnungs-Serie

Locus A (Aguti-Serie)

Aguti

Die Gene am Locus A sind verantwortlich für die sogenannte Aguti-Serie (ursprüngliche Wildfärbung nach dem südamerikanischen Nagetier Aguti (Foto) benannt) und beeinflussen die relative Menge von dunklem Pigment zu hellem Pigment im einzelnen Haar und somit im gesamten Erscheinungsbild des Basenji.

So sind die Gene an diesem Genort beim Basenji für folgende Basisfarben verantwortlich:

Avongara Bahati Tena

Locus B (Schwarz-Serie)

Die Gene am Locus B sind verantwortlich für die grundsätzliche Fähigkeit, überhaupt schwarze Pigmente zu bilden.

Auch bei einem Basenji, der keine schwarzen Haare besitzt, ist diese Fähigkeit leicht am Nasenspiegel zu erkennen. Ist die Farbe des Nasenspiegels durchgängig schwarz, oder wechselt diese von schwarz zu leberfarben (sogenannte Wechselnase), besitzt er die Fähigkeit zur Bildung von schwarzen Pigmenten. Besitzt er diese Fähigkeit nicht, ist der Nasenspiegel ausschließlich leberfarben oder rosa.

Locus E (Schwarz-Ausdehnungsserie)

Der dritte Genort für die Ausprägung der Basisfarbe ist der Locus E . Er ist für die Ausdehnung von schwarz pigmentierten Haaren über das gesamte Fellkleid verantwortlich. Die hier möglichen Varianten (Allele) sind beim Erscheinungsbild (Phänotyp) des Basenji von hoher Bedeutung. So entscheidet sich hier z.B., ob schwarze Fellregionen gar nicht vorkommen, oder ob diese in Streifenform (brindel) erscheinen. Bis hin zur kompletten Überlagerung der im Locus A bestimmten Basisfarbe mit schwarzen Haaren oder dem fehlen der dunklen Pigmente (Eumelanin) wird hier vieles bestimmt.

Die bekannteste Form der Schwarzausdehnung beim Basenji ist der Brindel. Es handelt sich bei dieser im Rassestandard ausdrücklich genannten Farbvariante um einen Basenji mit roter Basisfarbe und einer speziellen Ausdehnung schwarz pigmentierter Haare in einem Streifenmuster.

Wenn wir den FCI-Standard für die Fellfarbe des Basenji unter den genannten Vererbungsgesetzmäßigkeiten betrachten, währe es richtiger, beim Brindel nicht weiter von einer Fellfarbe zu sprechen, sondern von einem Muster.

Farouk of Badagri

2 Jahre alt

Die extremste Form der Schwarzausdehnung ist der sogenannte Fula-Black . Auf den ersten Blick sind diese Basenji nicht von den schwarz/weißen Basenji zu unterscheiden, deren schwarze Basisfarbe aus der dominanten Vererbung innerhalb der Aguti-Serie stammt. Bei genauerer Betrachtung und bei zunehmendem Alter der Fula-Black-Basenjis werden die Unterschiede jedoch deutlicher. Denn bei ihnen scheint die eigentliche Basisfarbe mit zunehmendem Alter durch. Ist die Basisfarbe rot, wird dies besonders sichtbar, wie auf dem Foto von Farouk schön zu sehen ist. Da seine Eltern beide die Basisfarbe rot tragen, ist es gut möglich ,dass sie diese an Farouk vererbt haben.


Dazu im Kapitel Schwarz ist nicht gleich schwarz mehr.

Wenn wir der hier aufgestellten Theorie folgen, dass Fula-Black tatsächlich eine extreme Ausdehnung von Schwarz ist, lassen sich damit viele Besonderheiten erklären, die in der Fellfarbenvererbung von Basenjis aufgetreten sind, und die sich durch eine eindimensionale Betrachtung der Basisfarbenvererbung alleine nicht erklären lassen.

Da die Schwarzausdehnung anscheinend unabhängig von der Basisfarbe vererbt wird, kann diese grundsätzlich auch alle drei Basisfarben (schwarz, rot und tricolour) überlagern. Dies gilt selbstverständlich auch für die gestreifte Überlagerung. Der Brindel ist zwar auf roter Basisfarbe im Rassestandard anerkannt, kommt aber auch bei schwarzen (kann gegen das Licht als Schimmer erkannt werden) und wie nachfolgend gezeigt auch bei tricolour Farbenen Basenjis vor.

Bei diesem Fula-Tricolour ist die eigentlich komplett lohfarbene Wange zum Teil mit schwarz überlagert, so dass eine lohfarbene Insel entsteht. (Foto links)
Bei diesem als Trindel bezeichneten Tricolour sind die für einen Brindel typischen schwarzen Streifen an der Wange sichtbar. (Foto rechts)
Hier handelt es sich um einen Tricolour, der ein offenes Gesicht hat. D.h., es ist nur wenig schwarz vorhanden und wirkt somit wie eine Kappe (Foto links)
Weitere Schwarzausdehnungen können beim Basenji auch als Maske rund um die Schnautze auftreten (Foto links). Am gleichen Genort kann es auch zu einer rezessiven Genkombination kommen, die für die seltenen Rehbraunen Basenjis verantwortlich ist. Bei diesen fehlt das Pigment (Eumelanin), welches für die dunkle Färbung benötigt wird (Foto rechts und weitere Fotos hier ).